Moskau am Abend des 10.10.2015
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Intensive Arbeit am Raacher Seminar


Bericht vom Bundesseminar Raach 9.-12.11.2014 

Über 30 Lehrer aus ganz Österreich nahmen an der Fortbildungsveranstaltung im Bereich Russisch teil, die schon seit mehreren Jahrzehnten zum festen Bestandteil des Arbeitsprogramms der österreichischen Russischlehrer gehört.
Da die Pädagogischen Hochschulen aufgrund eines Auftrags durch das Bundesministerium für Bildung dem VRÖ mitteilten, dass Fortbildungsveranstaltungen nicht in der Unterrichtszeit abgehalten werden sollten, wird das Raacher Bundesseminar in Zukunft in der unterrichtsfreien Zeit stattfinden. Die Seminarteilnehmer sprachen sich dafür aus, das Seminar entweder in der letzten Sommerferienwoche der östlichen Bundesländer oder im Spätherbst anzusetzen.

2015/16 planen die Russischlehrer für den Bereich AHS je ein Bundesseminare in Raach und in Graz zu verschiedenen Themen zu beantragen.

In Raach wurde intensiv Übungsmaterial für die kompetenzorientierte Reifeprüfung erstellt, indem drei Arbeitsgruppen gebildet wurden, je eine für SIK, Lesen und Hören. Die Arbeitsgruppen testeten schon erarbeitete Aufgaben und überarbeiteten sie für den Einsatz im Unterricht. Ebenso wurde die mündliche Matura in Arbeitsgruppen A2 und B1 vorbereitet.

Ehrungen

Mag. Wolfgang Kaiser wurde vom Russischlehrerverband für seine erfolgreiche Tätigkeit als Russischlehrer am Theresianum und seinen Einsatz als Obmann des Russischlehrerverbands und Leiter der ARGE-Wien zum Ehrenobmann ernannt. Zu seinen besonderen Verdiensten gehört die Einrichtung der ersten Version der Verbandswebsite www.russischlehrer.at. 

Mag. Helga Rainer wurde mit der Ernennung zum Ehrenmitglied des VRÖ aufgrund ihres großen Einsatzes als Leiterin der ARGE Steiermark und ihr erfolgreiches Wirken als Russischlehrerin am Gymnasium Graz-Liebenau und ihre tatkräftige Zusammenarbeit mit Russischlehrern in ganz Österreich zur Vorbereitung der kompetenzorientierten Matura geehrt. 

Ergänzt wurde die fachliche Arbeit durch Vorträge:

Unterrichtsmethoden der Landesverteidigungsakademie

Oberst Hans Lampalzer stellte neue Methoden des Russischunterrichts vor, die in der österreichischen Landesverteidigungsakademie erarbeitet wurden. Sie werden in der Ausbildung von militärischem und polizeilichem Personal eingesetzt. Dabei wird neben der Sprachvermittlung ein besonderer Akzent auf die Einführung in den kulturellen Kontext der Sprache gesetzt. Filmmaterial aus Fernsehberichten ist dabei ein nützlicher Input für die Geprächsgruppen, denen bestimmte Gesprächsituationen vorgegeben werden. So können kulturell bedingte Reaktionen der Gesprächspartner besser eingeschätzt werden.

Besuch einer hochrangigen Bildungsdelegation aus Moskau

Der Direktor der Schule 1953 „Moskau – 98“ („Olympiaschule“) A. Baranovskij stellte seine Institution vor, die sich im Südwesten Moskaus auf jenem Gelände befindet , wo 1998 die Internationalen Olympischen Wettbewerbe für Kinder stattgefunden hatten. Die Schule hat die gut ausgebauten Sportanlagen der Wettbewerbe in ihrer Verwendung. Direktor und Lehrkörper greifen das steigende Interesse der Eltern auf, die ihren Kindern einen bessere Fremdsprachenausbildung und einen Universitätszugang im Ausland ermöglichen wollen. Im Zuge der geänderten Gesetzgebung der Russischen Föderation können Schulen ihr Programm adaptieren und Akzente setzen, je nach Anforderungen der Schüler. 
Die Schule Nr. 1953 strebt an, parallel eine russische und eine österreichische Ausbildung mit entsprechenden Abschlüssen anzubieten. Es soll zweisprachiger Unterricht auf Deutsch und Englisch eingeführt werden, wobei österreichische Lehrkräfte verschiedener Disziplinen eingeladen werden sollen. Das langfristige Ziel ist, eine österreichische Schule in Moskau im Rahmen der Schule 1953 zu errichten. Es soll auch die Möglichkeit für Auslandssemester österreichischer Schüler in Moskau geboten werden.

Deshalb sucht die Schule Kontakt zu einem österreichischen Gymnasium, damit die Lehrer der Schule Lehrpläne, Prüfungsmodalitäten, Bildungsstandards erfragen können.

Direktor Baranovskij und Alexander Tkachev, Vertreter des Fonds "Znanie", gehörten zu einer hochrangigen russischen Delegation aus dem russischen Bildungsministerium, die auf Einladung des Bundesministeriums für Bildung und Frauen nach Wien gekommen war. Nach einem ersten Zusammentreffen von Sektionschef Mag. Hanspeter Huber (Leiter der Außenabteilung des BMBF) und dem stellvertretenden russischen Bildungsminister Veniamin Kaganov (Вениамин Шаевич Каганов) in St. Petersburg im Juli 2014 war das Ziel die Erarbeitung eines Memorandums zum Ausbau der Kooperation im Bildungsbereich zwischen Österreich und Russland.

Dem stv. Minister Kaganov war es ein offensichtliches Anliegen, auch die Russischlehrer in Raach zu besuchen, weshalb er eigens seinen Flug auf einen Nachtflug verschob. Er berichtete in Raach von aktuellen Entwicklungen in der Bildungspolitik der Russischen Föderation.

Fremdsprachenwettbewerbe

Das bewährte Drosendorfer Seminar zur Vorbereitung des Bundessprachenwettbewerbs „Sprachmania“ wird Anfang Dezember ausgeschrieben (Begabtenförderkurse Drosendorf: Russisch: „5 mal 24 Stunden Russisch“, 6. - 8. Kl. AHS/BHS: 19.  - 23. Jän. 2015). Es ist ab sofort jederzeit möglich, Schüler anzumelden – gereiht nach Priorität an erichpoyntner@gmx.at . Dr. Erich Poyntner leitet das Seminar gemeinsam mit einer Muttersprachlerin, bei dem der Wettbewerbsfilm PiterFM besprochen werden soll.

Die Begrenzung der Schülerzahl ist von der Zahl der Betten abhängig. Es können pro Schule ca. 5 Schüler angemeldet werden, es erfolgt dann eine Mitteilung, wie viele definitiv kommen können. Weitere Informationen auf www.russischlehrer.at/sprachmania  

2015 findet Ende November das Weltweite Russischfestival (Всемирный фестиваль русского языка) in St. Petersburg statt, an dem Erich Poyntner und zwei Schüler nach dem Internetwettbewerb teilnehmen werden.

VRÖ Generalversammlung

Am 11.11.14 fand abends die Generalversammlung des österreichischen Russischlehrerverbandes statt. 

Nach dem Bericht des Obmanns wurde nach Vereinsrecht die finanzielle Gebarung des Verbands geprüft und der Vorstand entlastet. Der Vorstand trat zurück, der dienstälteste Russischlehrer, Mag. Manfred Berger (OÖ) leitete die Wahl des Obmanns. Der Obmann, der Schriftführer und die Kassierin wurden wiedergewählt. Es wurden ARGE-Leiter für jedes Bundesland als Stellvertreter des Obmanns bestimmt bzw. bestätigt. Die Namen werden nach Meldung an die Vereinsbehörde im Impressum von www.russischlehrer.at angeführt.

Bericht des Obmanns zur Periode Nov.2013-Nov. 2014

Im Schuljahr 2013/15 wurden in Zusammenarbeit mit den Pädagogischen Hochschulen Niederösterreich und Wien vier 2-tägige Bundesseminare, betreut von Itemwritern, zu je einer Fertigkeit der kompetenzorientierten Reifeprüfung gehalten. An den Seminaren nahmen auch Lehrer anderer slawischer Sprachen teil. Im November 2013 wurde das Maturaübungsbuch Russisch in der Russischen Botschaft präsentiert. Es wurde durch die Stiftung Russkij Mir finanziert und im Verlag Weber (Eisenstadt) veröffentlicht.

Die Lehrer der ARGE Wien, Niederösterreich und Steiermark arbeiteten intensiv an der Aufgabenerstellung für den kompetenzorientierten Russischunterricht.
In Wien fanden eine SCHÜLF und Oberösterreich eine ARGE-Tagung zur mündlichen Matura statt. Die PH NÖ organisierte einen Seminarhalbtag für aktuelle Reifeprüfungsfragen, die PH Wien zwei 2-tägige Seminare, welche die Bundesseminare zu den Fertigkeiten zusammenfassten.

Erstmals nahmen 7 Bundesländer an der Sprachmania teil. Vorarlberg (ARGE-Leitung Mag. Elisabeth Bachmann) führte mit Unterstützung des WIFI und des LSR den ersten Russischsprachwettbewerb durch.

An der Internationalen Russischolympiade, die vom BMUKK (jetzt BMBF) durch Begleichung der Reisekosten unterstützt wurde, nahmen die Sieger der Landessprachwettbewerbe teil.

Mehrere österreichische Russischlehrer wurden am Tag der Russischen Sprache und dem Gedenktag Puschkins, dem 6. Juni 2014, im Russischen Kulturinstitut in Wien durch Botschaftsrätin Tatjana Sergeevna  Mischukovskaja aufgrund ihrer Leistungen und ihres Einsatzes für den Russischunterricht in Österreich ausgezeichnet. Das Ehrenzeichen von Rossotrudničestvo "Für freundschaftliche Beziehungen und Zusammenarbeit" wurde Mag. Walter Bunzenberger verliehen. Er unterrichtet am Gymnasium Laa a.d. Thaya (Niederösterreich). Diplome von Rossotrudničestvo "Für die Popularisierung der russischen Sprache in Österreich" erhielten Mag. Tamara Topolanek, Russischlehrerin am BG/BRG Brucknerstraße Wels und Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Russisch in Oberösterreich, und Mag. Bernhard Köll, der Leiter des Russlandzentrums der Universität Innsbruck und Russischlehrer an mehreren Salzburger Schulen.
Die Zahl der Russischschüler hat sich laut den Angaben der Statistik Austria in den letzten zehn Jahren in Österreich verdoppelt.

Die Dachorganisation der Russischen Kulturinstitute Россотрудничество ließ 2013 ein Video über Russisch in Österreich produzieren, u.a. über die Universität Salzburg, das BG St. Pölten, das Schottengymnasium.

Das Österreichische Sprachenkompetenzzentrum in Graz steht bezüglich der Erstellung von Übungsmaterialien zur kompetenzorientierten Reifeprüfung in Kontakt mit dem VRÖ. Eine Vertretung war zu Besuch bei einem Arbeitstreffen der ARGE Wien.

Dr. Erich Poyntner und P. Sebastian Hacker nahmen auf Einladung an der Generalversammlung von Russkij Mir am 3.11.2014 in Sotschi teil.

Matura 2015

Jeder Lehrer reicht wie schon in den Vorjahren die  Aufgabenstellungen für die schriftliche Reifeprüfung fristgerecht bei seinem Landesschulrat ein. In der Vorbereitung unterstützt der Russischlehrerverband (Kontakt über die ARGE-Leiter).

Россотрудничество bot beim Bundesseminar in Raach Unterstützung für Russischlehrer in Österreich bei der Erarbeitung von Materialien für die Matura an. Es wurde vereinbart, dass von österreichischen und russischen Spezialisten gemeinsam Materialien erarbeitet werden, auf www.pushkininstitute.ru zur Übung und 2016 eventuell in gedruckter Form zu Verfügung gestellt werden. Beim „Wiener Forum“ 2015 soll eine Sektion zu den österreichischen Prüfungsformaten eröffnet werden.

Fotos: Valentina Severgina

Foto1: stv. Minister Kaganov
Foto3: Delegation Direktor Baranovskij, Alexander Tkachev, Mag. N. Habelt (BMF)

 




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