FAQ


von Lehrern in den Fortbildungsveranstaltungen gestellte Fragen:

Darf der Schüler während der Vorbereitungszeit ein Wörterbuch verwenden?

Antwort: Nein 

Zieht der Schüler zwei Zettel, auf denen nur das Themengebiet steht, oder zieht er zwei Prüfungsbögen, von denen er dann einen wählt?

Antwort: Der Schüler zieht zwei Themen und kann sich eines aussuchen, der Lehrer gibt ihm dann zwei Aufgaben dazu (eine monologische, eine dialogische, Individual Long Turn = monologischer Teil, PA (paired activity) = dialogischer Teil). 

Nachdem der Schüler zwei Themen gezogen und eines ausgesucht hat, wer gibt ihm dann die Aufgabenstellung? Kann hier der Lehrer auswählen, wenn er mehrere Aufgabenstellungen zu diesem Thema hat?

Die Lehrperson hat die Möglichkeit, die Aufgabenstellung aus den vorbereiteten (und das können auch im Idealfall ganz viele sein) auszuwählen.

Kann ein Kandidat an einem Tag alle Prüfungen ablegen?

Nein, es werden nicht alle Prüfungen an einem Tag abgelegt. Die Kandidaten haben weniger Prüfungen, weil sie schon eine VWA präsentiert haben. 

Sind 7 min nicht zu lange für den Dialog?

Der Prüfer soll im Dialog im Idealfall die gleiche Zahl von Minuten sprechen. Es soll kein Interview sein. Die Kandidaten sollen vorbereitet werden, dass sie Fragen stellen, Initiative ergreifen, das Gespräch lenken. Das wird positiv bewertet. 

Die Kandidaten können sich auch begrüßen, fragen, wie es geht, um ins Gespräch zu kommen.

Muss der Interlokutor während des Gesprächs mitschreiben?

Nein, weil die Moderation und das Gespräch fast alle Kapazitäten des Lehrers benötigt: Achten auf das Abhandeln aller Punkte, Uhrzeit, Blickkontakt mit dem Prüfling. Deshalb ist es wichtig nach der Prüfung Zeit für Notizen zu haben. 

Warum hat man im Dialog keinen Schüler als Interlokutor?

Es ist nur als Schulversuch eingeführt worden, weil nach dem österreichischen Rechtssystem eine Prüfung nur für einen Kandidaten, nicht für zwei gleichzeitig gehalten werden kann. 

Worauf soll sich der Schüler in der Vorbereitungszeit konzentrieren?

Auf das monologische, das dialogische ist schwer planbar. 

Wie kann der Lehrer im monologischen Teil eingreifen? 

Er kann nur bestimmte, zuvor festgelegte Sätze sagen (siehe Fachleitfaden, diese Sätze sind auch erweiterbar), um dem Schüler (um den Schüler zu unterstützen)

Beim "Nichtschulversuch" ist der Prüfer immer der Klassenlehrer?

Ja, wenn man der einzige Russischlehrer ist, wäre im Schulversuch der Interlokutor nicht der Klassenlehrer und deshalb aus einer anderen Schule. Das kann die Schüler verunsichern, wenn sie den Prüfer nicht kennen. Beim Schulversuch führt der Klassenlehrer den analytischen Bewertungsbogen. Wenn der Klassenlehrer keinen zweiten Lehrer vermitteln kann, muss der Schulleiter dafür sorgen. 

Wie sieht der Schulversuch aus?

Im Schulversuch wird zweimal vom Kandidaten gezogen, weil es zwei verschiedene Themen gibt. Der erste Schüler zieht für den Monolog, hat 10 min Vorbereitungszeit. Dann zieht der zweite Schüler aus dem Themenpool, wobei wieder alle Themen im Pool sind. Die Lehrerin sollte (muss) also pro Thema zwei Aufgabenstellungen vorbereitet haben, falls beide S das gleiche Thema ziehen, können trotzdem 2 verschiedene Aufgabenstellungen gegeben werden.

Beim dialogischen Teil ziehen sie zu zweit drei Themen, und sie einigen sich auf ein Thema, z.B. kann jeder Schüler ein Thema weglegen. Wenn sich die Schüler nicht einigen, dann kann der Lehrer entscheiden. Diesmal ist das Thema vom monologischen Teil nicht mehr im Korb. Es gibt keine Vorbereitungszeit für den Dialog, die S haben zwei Minuten Zeit sich die Aufgabe durchlesen, dürfen aber während dieser Zeit nicht miteinander sprechen. Der Interlokutor achtet darauf, dass ein zurückhaltender Kandidat motiviert wird zu sprechen. Das Gespräch zwischen den Kandidaten kann im Unterricht geübt werden, wo sie auch selbst auf die Zeit achten, das Mobiltelefon zum Zeitmessen verwenden dürfen. Sie geben nach dem Gespräch Feedback. Wenn das Gespräch zu schnell endet (meist nach 4 min), kann ein Kandidat etwas in Frage stellen z.B. Kinobesuch vereinbaren: das Kino hat aber nicht geöffnet, ich habe dann nicht Zeit, es will ein Freund noch mitkommen. Der Interlokutor darf keine inhaltlichen Hinweise geben z.B. du musst ja deine Großmutter besuchen. 

Praxistipps: Das Thema über den Beamer der Kommission zeigen, weil sonst alle Themen mehrfach kopiert werden müssen. Die Aufgabenstellungen auf Deutsch für die Kommission übersetzt vorbereiten - es würde eine Ausfertigung genügen, die aber für den Schüler nicht sichtbar sein darf. Fächermappe besorgen, in der jedes Thema ein Fach ist. Fragen folieren, dann ist dem Schüler klar, dass er sie nicht nach Hause nehmen darf. Die Aufgabenstellungen sind prinzipiell nicht geheim. Fotos, die bei der Matura gegeben werden, können zwar unter vielen vorkommen, sollten aber nicht die einzigen in der Vorbereitung sein. 

Mit den Schülern Unterpunkte erarbeiten: Wir sprechen über das Thema Gesundheit. Welche Gesprächsthemen sind hier relevant? Über welche Aspekte kann gesprochen werden? 

Was passiert, wenn die Zeit nicht voll ausgeschöpft wird?

Es ist nicht automatisch ein Nichtgenügend. Es wird geprüft, was vorhanden ist. Es könnte dann sein, dass nicht alle Punkte ausreichend behandelt wurden. 

Ist der Themenkorb für alle Lehrer einer Fachgruppe verpflichtend?

Der Themenkorb ist im Leitfaden vorgeschlagen, kann aber modifiziert werden. Ein gemeinsamer Themenkorb der Fachgruppe ist anzuraten. Es können unterschiedliche Sprachgruppen auch unterschiedliche Themenkörbe haben. Die Schüler einer Sprachgruppe haben alle denselben Themenkorb. Es können aber für verschiedene Sprachgruppen auch unterschiedliche Tehmenkörbe gelten, selbst wenn derselbe Lehrer in beiden Gruppen unterrichtet. Die Intention der Reifeprüfungsreform ist die Vergleichbarkeit zumindest unter den Sprachgruppen und eine gewisse Sicherheit für die Schüler, falls plötzlich

Wie viele Themen müssen bis Ende November festgelegt und veröffentlicht werden?

WPF: immer 12 Themen (auch wenn mehr als 6 Stunden, ab 10 Stunden wäre B1) 

Man kann auch im Freigegenstand, dreijährig, 6 WSt auf dem Niveau A2 mit 12 Themenbereichen maturieren.

B1: 18 bei 4-jährig, 24 bei 6-jährig 

BHS: Freifach mit mind. 6 WS, 6 Themenbereiche und Niveau A2

In der Prüfungsordnung für BMHS steht, dass die Anzahl der Themenbereiche angepasst an die Anzahl der Wochenstunden sein muss. Da der Freigegenstand Lebende Fremdsprache erst ab 6 Wochenstunden maturabel ist, ergibt sich daraus 6 Themenbereiche. In der Prüfungsordnung ist es deshalb nicht eigens erwähnt (vgl. Prüfungsordnung §21).

Die Themenbereiche sind sehr allgemein formuliert. Gibt es genauere Beschreibungen?

Was die Themenbereiche betrifft, liegt es bei den Fachkollegen, es abzustecken. Es ist wichtig, dass die Schüler wissen, was mit dem Thema gemeint ist. Ein anderer Kollege versteht möglicherweise etwas anderes darunter und würde einen anderen Horizont formulieren - die dazugehörigen Aufgabenstellungen müssten dann natürlich auch anders aussehen. 

Z.B. Erlebnisse, Erfahrungen und Begegnungen

Bis wann erfährt der Lehrer, wie viele Schüler bei ihm maturieren möchten?

Das Datum für die Anmeldung zur Reifeprüfung wird von der Schule festgelegt - etwa um Weihnachten für die schriftliche und eventuell Anfang des Sommersemesters für die mündliche, das hängt von der Schulleitung ab.

Im Bundesgesetzblatt steht unter §29 Abs. 2 folgender Satz: "Jede Prüferin und jeder Prüfer hat zu jedem Themenbereich bei mehr als einer Prüfungskandidatin oder einem Prüfungskandidaten mindestens zwei kompetenzorientierte Fragestellungen auszuarbeiten." Heißt das, dass ich bei 1 Kandidatin nur 1 Frage pro Thema vorbereiten muss?

Ja - das stimmt. Sollte sich jedoch noch im Laufe der nächsten Wochen bzw. Monate eine weitere Kandidatin melden, muss auch jeweils eine 2. Aufgabenstellung ausgearbeitet werden. 

Inwiefern können Themenkörbe im WPF modifiziert werden?

Freunde und Familie kann getrennt werden 

Kleidung erweitert um Einkaufen (vor allem wenn manche Schüler nicht unbedingt Kleidung als Thema lieben) 

Arbeitswelt erweitert um persönlich Pläne, wenn man z.B. über die Situation gleich nach der Schule diskutiert (auch Wohnsituation – Arbeiten oder Studium – Reisen/Au pair…)

Reisen kann auch auf A2 besprochen werden 

Gesundheit erweitert um Sport 

Wie viele Aufgaben müssen mindestens vorbereitet werden? 

vier pro Thema, d.h. 2 monologische und 2 dialogische 

Was sind Operatoren?

Handlungsanweisungen z.B. Erkläre, warum du das machst! Erkläre, warum das so ist! 

Was bedeutet situativer Kontext? Man kann die Schüler in eine bestimmte Situation versetzen (ihr werdet gebeten, eure Schule in Russland vorzustellen) Wichtig ist, dass die Schüler sie selbst bleiben. Sie sollen sich nicht in eine andere Person hinein versetzen, das wäre sonst ein Rollenspiel, das nicht zulässig ist.

Es genügt nicht anzuweisen: Ihr sollt darüber diskutieren 

Müssen die Schüler zu einem Konsens gelangen?

Konsensfindung gilt nur für B1: "Versucht einen Konsens zu finden oder auf drei Punkte zu einigen (Ort des Festes, Budget, Geschenk für Gastgeber)", "Einigt euch auf ein Reiseziel (kann einer der zu besprechenden Punkte sein)" 

Bei A2 kann eine Konsensfindung gefordert sein, muss nicht sein. "Versucht euch zu einigen..." 

Was ist der Unterschied zwischen Rollenspiel und situativem Kontext?

Nein, ein Rollenspiel z.B. Thema Stadt/Land "Du bevorzugst die Stadt, du das Land" ist im dialogischen Teil nicht vorgesehen. 

sondern: "ihr möchtet einen Urlaub gemeinsam planen" - das ist kein Rollenspiel ("du bist Lehrer, du bist Schüler, Inhaber eines Lokals"), sondern ein situativer Kontext ("ihr plant eine Reise"). 

"Ihr habt einen russischen Gast in die Schule eingeladen und plant gemeinsam sein Besuchsprogramm" aber nicht "russischer Gast und österreichischer Schüler sprechen über ihr gemeinsames Wienprogramm". 

Es ist unpassend, wenn im Gespräch Lehrer - Schüler die Fragestellung "wir ziehen in eine gemeinsame Studentenwohnung" gegeben ist. Wenn Schüler im Gespräch "Du" sagen, muss der Lehrer entscheiden, ob das gilt.  

Muss der situative Kontext beschreiben, warum die Personen die Fremdsprache sprechen? 

Das bezieht sich nur auf die schriftliche Aufgabenstellung. In der Matura ist der einzige Grund, die Fremdsprache zu sprechen, die Prüfungssituation. Natürlich würden Lehrer und Schüler sonst nicht in der Fremdsprache miteinander sprechen. 

Was bedeutet Authentizität?

Das Gespräch zwischen den Schülern sollte eine real mögliche Situation sein, nicht "sprecht über die Situation eines 60-jährigen kurz vor der Pension". 

Werden landeskundliche Details bewertet?

Nein, der Schüler muss sich ausdrücken können, er kann nicht dafür schlechter bewertet werden, dass er ein Gebäude auf einem Bild nicht erkennt. 

Welche Fotos sind geeignet?

Fotos sollten möglichst Personen zeigen, deren Tätigkeit beschrieben werden kann. Fotos dürfen nicht extrem provozieren oder schockieren. 

Können Comics als Inputs verwendet werden?

Davon ist abzuraten, weil Schüler nicht immer in der Prüfungssituation den Witz verstehen. 

Wie sollen Aufgaben formuliert werden?

Nicht: Welche Bedeutung hat der Automobilsport für die Franzosen? Hier ist kein Operator, außerdem ist die Frage zu wissensorientiert. Möglich wäre: „Erkläre, welche Bedeutung der Automobilsport für dich hat“ – es ist aber anzunehmen, dass sich viele S nicht mit dem Automobilsport auseinander setzen. Ein Unterpunkt darf nur eine Anweisung enthalten (im 1. Unterpunkt ist „beschreibe und vergleiche“ möglich.). Falscher, weil zu inhaltsintensiver Unterpunkt: "Vergleiche die Fotos. Welche Wichtigkeit hat..." Operator muss vorhanden sein. Es ist anzuraten, von allgemein bekannten Hobbys auszugehen, aber S, die ein spezielles Hobby haben, die Möglichkeit zu geben, davon zu erzählen.

richtig: "Welche Hobbys bevorzugst Du? Erkläre warum!" noch besser: erkläre, welche Hobbys du bevorzugst. Dazu muss gesagt werden, dass empfohlen wird, keine Fragen zu stellen, es ist aber nicht untersagt.  

Es ist gut, die Bilder nicht schon in der Fragestellung zu beschreiben und damit nicht die Schüler einzuengen. Das Vokabular, das S verwenden, soll nicht vorweggenommen werden.

Als Themenbereich bzw. Themenkorb "Regionen Frankreichs" ist zu eng, "Regionen" ist möglich, denn nicht das Wissen, sondern die Sprachkompetenz soll abgeprüft werden. 

Nicht "Beschreibe die Vorteile der Côte d‘Azur", sondern "welchen der beiden Orte auf den Fotos würdest du bevorzugen". 

Nicht "du bist umgezogen", sondern "ein Freund wird auf das Land ziehen, diskutiere Leben in einem Haus am Land, ..." 

Nicht "du bist in Frankreich und diskutierst mit dem Küchenchef", sondern "ihr seid mit eurer Klasse in Frankreich. Ihr möchtet ein Abschlussessen organisieren...". 

Wie soll man Unterpunkte gestalten?

Für Unterpunkte ist empfehlenswert: erster Unterpunkt: Beschreiben oder vergleichen, auch beides möglich.

zweiter Unterpunkt: Erzähle von deinen Gewohnheiten, wie du Feste mit deinen Freunden feierst. Erkläre die Wichtigkeit von Familienfesten für dich und deine Freunde

dritter Unterpunkt: zur eigenen Person - erzähle vom letzten Fest oder Urlaub (Vergangenheit) oder wie möchtest du dein Geburtstagsfest gestalten? (Möglichkeitsform)

gleiche Operatoren in zwei Unterpunkten sind zwar nicht verboten, sollten aber vermieden werden. S sollen verschiedene Sprachfertigkeiten zeigen. Verschiedene Operatoren zielen auf verschiedene Sprachfertigkeiten ab ("beschreiben" heißt Gebrauch vieler Adjektiva)

Sind die Themenbereich vorgegeben?

Die Themenbereiche bestimmt der Lehrer der Sprachgruppe. Sie sind inhaltlich nicht verpflichtend vorgegeben, sollten sich aber nach den Themen des GERS richten. 

Wenn ich als Russischlehrerin in der Schule allein bin, soll ich dann die Prüfung selbst durchführen?

Jede Prüfung braucht einen Interlokutor und einen bewertenden Lehrer, der nicht in das Prüfungsgespräch involviert ist. Die beiden Lehrer besprechen nach der Prüfung die Bewertung und einigen sich auf eine Note. Die Direktion muss einen zweiten Lehrer engagieren. Es empfiehlt sich, selbst Kontakte zu knüpfen und dem Direktor Kollegen vorzuschlagen. 

Wie soll sich der Interlokutor verhalten?

Die Rolle des Interlokutors:

Der Interlokutor muss dem Kandidaten genug Raum lassen, um eine eigenständige Sprache entwickeln zu können.

Wer ist Mitglied in der Prüfungskommission?

Kommissionsvorsitzender, Direktor, Klassenlehrer, Zweitprüfer, Klassenvorstand

Wer ist Interlokutor?

In der Regelmatura der Klassenlehrer, im Schulversuch ein anderer Lehrer.

Darf der Interlokutor beim Dialog intervenieren ?

Der Interlokutor muss intervenieren, aber immer mit Hilfe der vorher festgelegten Sätzen,

In diesem Fall kann man einen Kandidaten einladen, über einen bestimmten Bulletpoint noch etwas zu sagen. "Könntest du noch mehr über Punkt 1 sagen?"

Der Interlokutor kann bzw. soll

Welche Redemittel sind für die Intervention empfehlenswert?

siehe www.russischlehrer.at/muendlich -> Redemittel

Können Interventionen des Lehrers störend sein?

 Den Monolog sollte der Schüler im Idealfall in einem Guss führen. Wenn der Lehrer jedoch zu jedem Unterpunkt überleiten muss, kann es bei der Beurteilung zu Abzügen kommen. 

Wie kann man die Prüfungssituation mit den Schülern verbindlich üben?

z.B. nach dem 2. Lernjahr für alle Schüler verpflichtend eine mündliche Wiederholung: 2 Unterpunkte, 4 Themenbereiche, 2 min Gesprächzeit für den monologischen Teil

Immer wieder monologische und dialogische Gesprächsrunden mit ähnlichen Aufgabenstellungen durchführen. (Beispiele. In dieser ersten Übungsphase muss es nicht immer 5 Unterpunkte im Dialog und 3 im Monolog geben, auch Rollenspiele sind in der Übungsphase geeignet. Je näher es zur Matura geht, desto ähnlicher sollen die Prüfungsaufgaben denen der mündlichen Reifeprüfung sein, damit sich die S gewöhnen können und es bei der Matura keine Überraschungen gibt.)

Wie können landeskundliche Fragestellungen berücksichtigt werden, ohne Wissen zu konkret abzufragen? Können konkrete Filme oder Bücher in der Aufgabenstellung genannt werden?

Hier gibt es viele Möglichkeiten, wie z.B.: "einigt euch auf 2-3 Filme, von denen ihr glaubt, dass sie sehenswert sind" (so formulieren, dass die Schüler die Filme nicht gesehen haben müssen). Es sollten nicht 5 Filme als Unterpunkt gegeben werden, sondern die Schüler sollten selbst Filme vorschlagen.

"Ihr plant einen gemeinsamen Filmabend für Lehrer und Schüler. Ihr dürft 2 (3) Filme vorschlagen, über die dann beim nächsten Treffen abgestimmt werden. Besprecht die folgende Möglichkeiten:
- Abenteuerfilm
- romantischer Film
- Komödie
- Zeichentrickfilm
- utopischer Film

Einigt euch auf 2 (3) Filme, die ihr der Gruppe vorschlagen werdet."

"Einigt euch auf drei Sehenswürdigkeiten, die eurer Meinung nach, besucht werden sollten." Es wäre aber sehr spezifisch und auch wissensorientiert, wenn man 5 Sehenswürdigkeiten als Unterpunkte geben würde.

Die Aufgabenstellung könnte sein:

"Ihr plant nach der Matura, gemeinsam nach Russland zu reisen (oder wenn kein Schulversuch: mit ein paar interessierten Mitschülern und Lehrern..). Besprecht die folgenden Punkte
- Reiseroute
- Sehenswürdigkeiten
- Dauer
- was unbedingt im Gepäck sein sollte
- Unterkunft

Einigt euch auf drei Sehenswürdigkeiten, die eurer Meinung nach, besucht werden müssen."

Wie viele Minuten beträgt die Vorbereitungszeit? 

15 Minuten bzw. 10 Minuten beim Schulversuch (nur Monolog)

Bekommt der Kandidat die Aufgabenstellung zum dialogischen Teil auch zu sehen? Oder muss er bei der Prüfung spontan den Dialog mit dem Prüfer spielen?

 Wenn es sich nicht um einen Schulversuch handelt, dann bekommen die Kandidaten beide Teile, also Monolog und Dialog (zu einem Thema) zu sehen. Nimmt die Schule dagegen am Schulversuch teil, gibt es für den Dialog (anderes Thema, Gespräch mit einem anderen Schüler) keine eigene Vorbereitungszeit. Das Wort "Spielen" trifft nicht zu - es soll sich um ein Gespräch handeln und nicht um ein Rollenspiel.


 

Fragen zur Beurteilung

Soll beim Schulversuch (Gespräch zwischen Schülern) vom Lehrer korrigiert werden, wenn ein Schüler den anderen nicht versteht?

Nein, denn der Schüler muss sich selbst danach erkundigen können, was er nicht verstanden hat. Manchmal übernehmen die Schüler auch voneinander Fehler.

Wie können Schüler zum Reden gebracht werden?

Sie müssen im Unterricht lernen, selbst Initiative zu ergreifen und nicht auf die Fragen des Lehrers zu antworten.

Wie viel Prozent ist "Genügend"?

60%, die anderen Bereiche sind nicht festgelegt für die mündliche Prüfung.

Muss ich einen Punkterechner anwenden?

Die unbedingte Voraussetzung für ein Genügend ist die Erfüllung der Aufgabenerstellung im Dialog und Monolog.

Sind die Prüfer gleich berechtigt?

Ja, sie müssen sich auf eine Note einigen. 

Wie kann man bei mehreren Prüfungen nacheinander noch die Ergebnisse kennen?

Es ist möglich, auch abwechselnd z.B. Russisch - Französisch prüfen zu lassen (siehe allgemeiner Leitfaden für die mündliche Matura). 

Empfehlenswert ist, Schüler im Unterricht zu filmen und ihnen Feedback zu geben. 

 

Tipps: 

Was ist die Aufgabe des Beisitzers (Accessors)?

Der Accessor schreibt sich alle Fehler auf, er sitzt nicht im Blickfeld des Schülers, damit dieser nicht sein Mitschreiben bemerkt oder seinen Gesichtsausdruck sieht. Er beurteilt nach dem analytischen Bogen. 

Wie geht man mit den Bändern im Analytischen Beobachtungsbogen um?

Bei der Beurteilung beginnt man beim Sechser-Band. Das ist das Mindestmaß für eine positive Beurteilung. Wenn der Schüler besser ist, sind es mehr Punkte - ein höheres Band. Der Lehrer soll den Bogen mit den Bändern und die Bögen zur Beurteilung selbst zur Prüfung mitnehmen.

Wann ist die mündliche Prüfung negativ?

Wenn der monologische oder  der dialogische Teil negativ ist, ist die gesamte Prüfung negativ.

Wie sieht es mit der Geheimhaltung der Prüfungsfragen aus?

Unbedingt soll der Lehrer nach der Prüfung alle Fragen und Unterlagen der Schüler absammeln. Die mündlichen Fragen sollen nicht veröffentlicht werden.