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Die Nutzung digital-elektronischer Medien im schulischen Russischunterricht



Liebe Russischlehrer und Russischlehrerinnen!
 
Ich darf mich ganz kurz vorstellen. Mein Name ist Sonja Bacher. Ich bin am Institut für Slawistik und Institut für Fachdidaktik in Innsbruck als Senior Lecturer tätig. Zum jetzigen Zeitpunkt arbeite ich an meiner Dissertation zum Thema „Die Nutzung digital-elektronischer Medien im schulischen Russischunterricht“.

Daher möchte ich Sie um Ihre Mithilfe bitten. Würden Sie mir ca. 15 Minuten ihrer wertvollen Zeit schenken und meinen Fragebogen, verfügbar unter folgendem Link, ausfüllen? Die Umfrage ist selbstverständlich anonym. Der Link bleibt bis inkl. 21.12.2018 aktiv.
 
Link zum Fragebogen für Lehrer: https://webapp.uibk.ac.at/umfrage/index.php/634292?lang=de 

Umfrage unter Schülern. Der Fragebogen im PDF-Format dient als Ansichtsexemplar für die Russisch-Lehrpersonen, damit sie eine Vorstellung davon haben, worum es im Fragebogen geht.
 
Die Ergebnisse der Fragebogenauswertung werden Interessierten auf meiner persönlichen Webseite zur Verfügung gestellt (https://www.uibk.ac.at/slawistik/institut/bacher.html).
 
Vielen herzlichen Dank im Voraus für Ihre Mithilfe!
Mit freundlichen Grüßen
Sonja Bacher

Dissertationsthema

Die Nutzung digital-elektronischer Medien im schulischen Russischunterricht. Eine Status-Quo Erhebung im deutschsprachigen Raum. 

Beschreibung der Studie

Das vorliegende Dissertationsvorhaben zeichnet ein aktuelles Bild der Mediennutzung im schulischen Russischunterricht des deutschsprachigen Raumes (Österreich, Südtirol, Deutschland) mit Fokus auf Quartärmedien, das heißt digital-elektronischen Medien (vgl. Volkmann 2012, S. 28). Außerdem werden die Lehrerausbildung sowie das bestehende Weiterbildungsangebot für Russischlehrkräfte aus dem Bereich der Quartärmedien und die subjektiv wahrgenommenen Medienkompetenzen der Russischlernenden sowie -lehrenden erhoben.

Das Erkenntnisinteresse beruht nicht zuletzt auf der Tatsache, dass, obwohl multimodale Medienformen heutzutage unseren Alltag maßgeblich mitbestimmen und deren didaktisch sinnvolle sowie kritisch-reflektierte Nutzung im Fremdsprachen- bzw. Russischunterricht unter anderem in Lehrplänen und im österreichischen Grundsatzerlass zur Medienerziehung gefordert wird (vgl. BMB 2016; vgl. KMK Sachsen-Anhalt 2012; vgl. BMBF 2014 Nr. 4), digital-elektronische Medien bisher in fremdsprachlichen Klassenzimmern wenig umfassend berücksichtigt wurden (vgl. Feierabend et al. 2017, S. 53; vgl. Bos et al. 2016, S. 82; vgl. Biebighäuser et al. 2012, S. 7). Weiters wird in der Fachliteratur wiederholt darauf verwiesen, dass Angebote der Lehreraus- und -weiterbildung zu digital-elektronischen Medien noch nicht flächendeckend greifen (vgl. Nizovaja 2012, S. 138; vgl. Roche 2008, S. 57; vgl. BMBF 2014 Nr. 4: 1; vgl. Legutke 2003, S. 209ff). Laut Roche (2008) kann die Frage nicht sein, 'ob' digital-elektronische Medien im Fremdsprachenunterricht genutzt werden sollen, sondern 'wie' (vgl. S. 60). Daraus leiten sich die nachfolgend angeführten Forschungsfragen für die Dissertation ab.

Forschungsfragen

Die drei Forschungsfragen lauten, wie folgt:
1)    Welche digital-elektronischen Medien werden zu welchen Zwecken im schulischen Russischunterricht eingesetzt?
Dies zieht auch eine Betrachtung der Gründe, warum von manchen digital-elektronischen Medien Abstand genommen wird, nach sich.
2)    Wie schätzen Russischlehrende sowie -lernende ihre eigene Medienkompetenz ein?
3)    Wie wird die Lehrerbildung sowie das vorhandene Weiterbildungsangebot zu digital-elektronischen Medien von Russischlehrern bewertet?

Methodisches Vorgehen

Die Forschungsfragen finden durch die Triangulation qualitativer sowie quantitativer Methoden im Sinne von 'rich data' großteils komplementär Beantwortung (vgl. Maxwell 2004, S. 254; vgl. Treumann 2005, S. 209, 216ff). Es werden einerseits semistrukturierte, leitfadengestützte Interviews, andererseits schriftliche Befragungen von Russischlehrenden und -schülern mittels Online-Fragebogen, welche vorwiegend geschlossene sowie halboffene Antwortformate beinhalten, durchgeführt (vgl. Mayer 2004, S. 37; vgl. Keuneke 2005, S. 262; vgl. Kirchhoff et al. 2001; vgl. Raab-Steiner & Benesch 2012; vgl. Gräf 2010).

Die Auswertung der Leitfadeninterviews erfolgt durch die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring, wobei im Sinne eines Verallgemeinerungsprozesses (Paraphrase – Generalisierung – Reduktion) induktiv die Bildung eines Kategoriesystems vorgenommen wird (vgl. Mayring & Hurst 2005, S. 436ff; vgl. Mayring 2010, S. 72-73, 83-84), jene der Fragebögen erfolgt primär deskriptiv-statistisch und in Abhängigkeit von der Rücklaufquote bzw. effektiven Stichprobengröße auch inferenz-statistisch (vgl. Raab-Steiner & Benesch 2012, S. 13-15).

Ziele

Das Forschungsinteresse der Dissertation besteht darin, auf Basis der gewonnenen Ergebnisse Schlussfolgerungen hinsichtlich der an Schulen vorhandenen Ressourcen zum digitalen Lernen sowie für die aktuelle und zukünftige Lehreraus- und -weiterbildung zu ziehen. Außerdem werden 'teacher/learner beliefs', welche die Nutzung digital-elektronischer Medien im Russischunterricht beeinflussen, eruiert sowie weitere Forschungsdesiderate aufgezeigt (vgl. van Praag & Sanches 2015).

Die Zielgruppen der Befragungen sind Russischlehrkräfte der Sekundarstufe unterschiedlicher Schultypen sowie Schüler im Alter von 13/14 bis 18 Jahren aus dem deutschsprachigen Raum. 


Mag. Mag. Sonja Bacher
Studium: 'PhD Education' an der Universität Innsbruck
Institut für Fachdidaktik (IMoF), Fakultät für LehrerInnenbildung an der Universität Innsbruck 
Betreuer: Univ.-Prof. Dr. Mag. Wolfgang Stadler, M.A. und Univ-Prof. Dr. Mag. Barbara Hinger, M.A.

Literaturangaben

Biebighäuser, Katrin, et. al. (2012). Aufgaben 2.0. Konzepte, Materialien und Methoden für das Fremdsprachenlehren und -lernen mit digitalen Medien. Tübingen: Narr. (=Giessener Beiträge zur Fremdsprachendidaktik).
Bos, Wilfried, et al. (Hrsg.). (2016). Schule digital – der Länderindikator 2016: Kompetenzen von Lehrpersonen der Sekundarstufe I im Umgang mit digitalen Medien im Bundesländervergleich. Münster & New York: Waxmann Verlag.
Bundesministerium für Bildung (BMB) (Hrsg.). (2016). AHS-Lehrplan für die modulare Oberstufe: Lebende Fremdsprache (Erste, Zweite). Wien. https://www.bmb.gv.at/schulen/unterricht/lp/lp_ahs_oberstufe.html (31.10.2017).
Bundesministerium für Bildung und Frauen (BMBF). (Hrsg.) (2014, Nr. 4). Unterrichtsprinzip: Medienerziehung – Grundsatzerlass.
https://www.bmb.gv.at/ministerium/rs/2012_04.pdf?61ed1f (31.10.2017).
Gräf, Lorenz. (2010). Online-Befragung: Eine praktische Einführung für Anfänger. Münster: LIT Verlag.
Kirchhoff, Sabine, et al. (2001). Der Fragebogen: Datenbasis, Konstruktion und Auswertung. Opladen: Leske & Budrich. (=UTB für Wissenschaft Uni-Taschenbücher Sozialwissenschaften 2245).
Kultusministerium Sachsen-Anhalt (KMK) (Hrsg.). (2012). Fachlehrplan Sekundarschule Russisch. https://www.bildung-lsa.de/pool/RRL_Lehrplaene/Endfassungen/lp_sks_russ.pdf (30.10.2018).
Legutke, Michael, & Rösler, Dietmar (Hrsg.). (2003). Fremdsprachenlernen mit digitalen Medien: Beiträge des Giessener Forschungskolloquiums. Tübingen: Narr. (=Giessener Beiträge zur Fremdsprachendidaktik).
Mayer, Horst. (2004). Interview und schriftliche Befragung: Entwicklung, Durchführung und Auswertung. München: Oldenbourg.
Mayring, Philipp. (2010). Qualitative Inhaltsanalyse: Grundlagen und Techniken. Weinheim & Basel: Beltz.
Mayring, Philipp, & Hurst, Alfred. (2005). Qualitative Inhaltsanalyse. In Mikos, Lothar & Wegener, Claudia (Hrsg.), Qualitative Medienforschung: Ein Handbuch (S. 436 – 444). Konstanz & München: UVK Verlagsgesellschaft.
Maxwell, Joseph A. (2004). Using Qualitative Methods for Causal Explanations. Field Methods, S. 243 – 264.
Низовая, Ирина. (2012). Профессиональная компетенция преподавателя русского языка как иностранного в области информационно-коммуникационных технологий. [Nizovaja, Irina. (2012). Professional'naja kompetencija prepodavatelja russkogo jazyka kak inostrannogo v oblasti informacionno-kommunikacionych technologij.] 
https://cyberleninka.ru/article/v/professionalnaya-kompetentsiya-prepodavatelya-russkogo-yazyka-kak-inostrannogo-v-oblasti-informatsionno-kommunikatsionnyh (26.10.2017).
Raab-Steiner, Elisabeth, & Benesch, Michael. (2012). Der Fragebogen: Von der Forschungsidee zur SPSS-Auswertung. Wien: Facultas. (=UTB Schlüsselkompetenzen 8406).
Reinders, Heinz. (2005). Qualitative Interviews mit Jugendlichen führen: Ein Leitfaden. München: Oldenbourg.
Roche, Jörg. (2008). Mediendidaktik Fremdsprachen. Ismaning: Hueber.
Treumann, Klaus. (2005). Triangulation. In Mikos, Lothar & Wegener, Claudia (Hrsg.), Qualitative Medienforschung: Ein Handbuch (S. 209 – 221). Konstanz & München: UVK Verlagsgesellschaft.
Van Praag, Benjamin, & Sanchez, Hugo Santiago. (2015). Mobile technology in second language classrooms: Insights into its uses, pedagogical implications, and teacher beliefs. ReCALL, 3 27, S. 288 – 303.
Volkmann, Laurenz. (2012). Förderung von Medienkompetenzen. Fremdsprachen Lehren und Lernen, 41 1, S. 25 – 40.




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