Moskau am Abend des 10.10.2015
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Als Technikstudent in Sibirien


Dominik Stütz und Alexander Götz vor der Tomsker Universität

Bajkal-See

Denkmal in Tomsk mit Feuerwerk

Duma (Parlament) in Tomsk

Oper in Novosibirsk

Ein altes Haus aus Holz in der Stadt Tomsk

Universtität Tomsk

Universtität Tomsk

Transsibirische Eisenbahn

Transsibirische Eisenbahn

Ich stehe auf, ziehe mich an und mache mich auf den Weg zur Universität. Ein Tag wie jeder andere beginnt. Oder doch nicht? Spätestens als ich die Türe des Studentenwohnheims aufstoße und mir -30° kalte Luft ins Gesicht schneidet, ist klar – es ist kein normaler Tag. Vielmehr ist es der erste Tag meines Auslandssemesters in Tomsk, mitten in Sibirien.

Doch was hat mich hierher verschlagen? Alles hat vor etlichen Jahren begonnen, als ich mich als Schüler im Schottengymnasium dafür entschied, Russisch als zweite Fremdsprache zu wählen. Eine Entscheidung, die ich sicher nicht bereuen werde. Das Interesse für die Sprache und vor allem auch die Kultur war schnell geweckt, der Schüleraustausch mit Moskau hat seinen Teil dazu beigetragen.

Somit stand für mich seit Studienbeginn fest, ein Auslandssemester in Russland zu verbringen. Besonderen Reiz übte das weit entfernte Sibirien auf mich aus. Den Gedanken teilte ich mit meinem Schulkollegen Alexander Götz, sodass wir schließlich zu zweit die Planung eines Auslandssemesters an der Tomsker Polytechnischen Universität in Angriff nahmen.

Klirrende Kälte, endlose Weiten und Menschen in dicken Pelzmänteln. Darauf hatten wir uns eingestellt. Überrascht wurden wir von viel mehr. Die große Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft, mit der wir auf der Universität aufgenommen wurden, ist kaum zu beschreiben. Problemlos war ein Studentenheimplatz aufgetrieben, der Dekan persönlich kümmerte sich am ersten Tag unserer Ankunft um unsere individuellen Lehrpläne. Schnell war uns ein „Buddy“ gefunden – ein russischer Student, der uns in den kommenden Monaten begleiten und helfen würde.

Trotz der Herausforderungen, die das Studium auf Russisch bedeutet, blieb genug Zeit zum Reisen und Erleben der Kultur. Der wunderschöne zugefrorene Baikalsee, die Datschen-Siedlungen entlang der Transsibirischen Eisenbahn, atemberaubende Nationalparks, die monumentalen Bauten Novosibirsks, das zierliche russische Ballett und die weithin bekannte Banja-Kultur.

Wir sind sehr froh, diese tollen Erfahrungen gemacht haben zu dürfen, und danken den Gastgebern in Tomsk und dem Russischen Kulturinstitut in Wien für diese einzigartige Möglichkeit zum Studium in Russland.

Auferstehungskirche in Tomsk

Fotos und Text: Alexander Götz und Dominik Stütz, Studenten der Montanuniversität Leoben und der Technischen Universität Wien während ihres Auslandssemesters an der Staatlichen Technischen Universität Toms, Februar bis Juni 2018




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