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Ein russischer Astronaut erzählt - Встреча с русским космонавтом


Russischschüler des Schottengymnasiums trafen während des Schüleraustausches am 15.11.2011 in Moskau den russischen Weltraumfahrer Aleksej Lavejkin, der 1986 mehrere Wochen im Weltraum verbracht hatte. Die Schüler der siebten Klassen stellten ihm auf Russisch Fragen, auf die sie überraschende Antworten erhielten. Zuvor waren sie von einem jungen Studenten des Kosmonautenstudiums durch das Museum der Weltraumfahrt geführt worden.

Hier das Interview, das Jakob Ortel aufgezeichnet hat. Die Fotos stammen von Alexander Filippich.

Wollten Sie schon als Kind Kosmonaut werden?

Mein Vater war Flugzeugjäger und er pflegte mich sehr oft auf den Flugplatz mitzunehmen. Ich bin also schon in sehr früher Kindheit mit der Faszination des Fliegens in Berührung genommen und konnte mich schon sehr bald dafür begeistern. Bis zu meinem vielleicht zwölften Lebensjahr wollte ich Flieger werden, aber dann begann ich mich immer mehr für Mathematik und Physik zu interessieren und suchte nach einer Möglichkeit beide Bereiche zu verbinden. Jetzt als Kosmonaut ist mir das gelungen: Mein Traum ist in Erfüllung gegangen.

Wie viele Menschen sind normalerweise in einem Raumschiff?
Üblicherweise fliegen drei Personen: Der Kommandeur, also der Kapitän, dann der Ingenieur, also die Person, die für die Technik am Schiff verantwortlich ist und im Falle eines technischen Versagens dieses beheben kann, und schließlich noch ein Millionär, dem der Flug ins All mindestens 30 Millionen Dollar wert war.

Wie haben Sie sich wieder an das Leben auf der Erde gewöhnt, als Sie aus dem All zurückgekehrt sind?

Eigentlich war es gar nicht so schwer sich an das Leben auf der Erde zu gewöhnen, wie ich mir vorgestellt habe: Nach den ersten zwei Tagen, an denen ich noch ein wenig wackelig auf den Beinen war, war alles wieder ok. Dass sich die Zellen des eigenen Organismus erst nach einem Jahr wieder auf das Leben auf der Erde einstellen, davon habe ich eigentlich nicht besonders viel bemerkt.

Welche Art von Ausbildung ist notwendig, um Kosmonaut zu werden?
Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man wird Militärflieger oder Ingenieur. Auf beiden Wegen gibt es sehr genaue Auswahlverfahren, die 160 Prüfungen (fast 80 davon nur das Raumschiff betreffend) müssen ausnahmslos mit Auszeichnung bestanden werden.

Können Sie sich außerirdisches Leben vorstellen?

Nein! Aliens gibt es nicht und wird es nie geben. Gott hat das Weltall geschaffen und in ihm ein kleines Raumschiff, die Erde, auf der alles zum Leben vorhanden ist: Luft, Wasser, Erde,... Stellen sie sich vor, wenn wir nur einige Kilometer zu nah oder zu weit von der Sonne entfernt wären, würde auf unserem Planeten entweder klirrende Kälte oder glühende Hitze herrschen, die beide kein Leben zuließen. So viele Faktoren spielen dabei mit, dass es auf der Erde Leben geben kann, dass es sich meiner Meinung nach um keinen Zufall handeln kann und dass wir absichtlich die einzigen von Gott geschaffenen Geschöpfe sind.
Ich würde auch noch gerne erwähnen, dass ich vor meinem Flug ins All nicht an Gott glaubte, aber nach meiner Rückkehr meine Gottesfurcht und mein Glaube sehr stark und unerschütterlich geworden sind.

Welche Gedanken gingen Ihnen durch den Kopf, als Sie das erste Mal auf die Erde heruntersahen?

Eigentlich hab ich die Erde das erste Mal über mir gesehen! Zuerst habe ich durch die unteren Luken nach der Erde Ausschau gehalten, aber da war sie nicht! Erst nach einiger Zeit wurde mir klar, dass sie sich über uns befand und nicht unter uns. Denn ein Raumschiff im All dreht sich ständig um sich selbst, was der Grund war, dass wir dann aber bald auch die Erde in der Tat von oben betrachten konnten.
Ich war beeindruckt, unendlich beeindruckt von der Schönheit unseres Planeten, wie ich ihn so betrachtete. Die vorherrschende Farbe ist natürlich Blau, denn die Erde besteht ja zu mehr als 70% aus Wasser, aber man sieht auch kleine Wolken. Städte sind so unvorstellbar klein und besonders in der Nacht nicht mehr als leuchtende Pünktchen. Moskau und New York sind winzig, und auch Wien ist kaum mehr als eine Ausdehnung der Donau. Ganz selten kann man sogar große Schiffe oder Flugzeuge erkennen. 

Hatten Sie je Angst nicht zurückzukommen?

Natürlich ist die Arbeit als Kosmonaut gefährlich, es sind schließlich allein in Russland schon 4 Kosmonauten zu Tode gekommen und in den Vereinigten Staaten sogar zwei Shuttles! Aber wir lieben unseren Beruf und wissen, dass es eigentlich keine interessantere Arbeit geben kann, und wir sind dafür auch bereit ein relativ hohes Lebensrisiko einzugehen.
Nur manchmal, in verschiedensten Situationen, wird einem bewusst, in welch außerordentlicher Situation man sich befindet. Denn mit 8 km/Sekunde um die Erde zu fliegen ist manchmal schon ein seltsames, mulmiges Gefühl...

Würden Sie gerne ein zweites Mal ins All fliegen?

Ja, auf jeden Fall. Diese Arbeit macht einem unendlich große Freude und es wird einem nie langweilig. Außerdem würde ich sehr gerne nochmals das Hochgefühl erleben, unseren blauen Planeten aus dem All zu betrachten.

Wie haben Sie sich auf den Flug ins All vorbereitet?

Direkt auf den Flug beginnt man sich zwei Jahre davor vorzubereiten: Fallschirmsprünge, Überlebenstraining in Extremsituationen wie einer Landung in der Wüste, im Meer oder in Sibirien, und Übungen zur Gewöhnung des Organismus an die Situationen, in denen er sich vor allem während des Starts und beim Austritt aus der Atmosphäre befinden wird, sind an der Tagesordnung genauso wie theoretische Vorlesungen und Prüfungen.

Können Sie sich die Unendlichkeit des Alls vorstellen?

Nein. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir die Unendlichkeit des Universums vorstellen kann. Sicher bin ich mir aber dabei, dass ich mir die Endlichkeit noch viel weniger vorstellen kann: Denn was befindet sich denn hinter bzw. außerhalb unseres Universums?!
So gesehen, fällt es mir leichter, mir die Unendlichkeit des Alls vorzustellen als die Endlichkeit.

Haben Sie das Essen auf der Erde vermisst?

Wissen Sie, das Essen ist sehr lecker im Kosmos! Aber man hat meist so viel zu tun, dass man kaum Zeit zum Essen hat. Beeindruckt hat mich besonders das Wasser, denn sobald es aus der Tube draußen ist, bilden sich sofort kleine Kügelchen. Eine wunderschöne Sache... Auch ein Streichholz beispielsweise brennt nicht, wie wir es kennen nach oben, sondern in alle Richtungen. Durch die Schwerelosigkeit werden all diese alltäglichen Dinge zu beeindruckenden Phänomenen, aber auch an diese gewöhnt man sich nach einiger Zeit.
Zurück auf der Erde habe ich mir aber natürlich meine Lieblingsspeise gewünscht...

Wie viel verdient man als Kosmonaut?

Für ein halbes Jahr im Kosmos habe ich als russischer Kosmonaut 100 000 Dollar verdient.

Wie schaut der Alltag in einem Raumschiff aus? Womit beschäftigt man sich und woraus setzt sich Ihre Arbeit zusammen?

Wir haben auf dem Raumschiff sehr viele Experimente durchgeführt, viele davon an uns selbst, um beispielsweise zu erfahren, wie sich das Herz oder das Gehirn im All verhält. Ein anderer Aufgabenbereich war auch Fotos von der Erde zu machen, aus diesem Grund waren auch einige Spezialisten an Bord, wie Ozeanologen, die aus den Bildern neue Möglichkeiten für den Fischfang schöpften. Wir mussten auch viele Fotos von Sternen machen und mit einem Spezialapparat fotografierten wir sogar ein schwarzes Loch. Das machte ungefähr die erste Hälfte der Beschäftigung aus. Die zweite Hälfte bestand aus weniger vergnüglichen Tätigkeiten: die Reparatur des Raumschiffs! Der Kosmos will nicht, dass Menschen in ihn eindringen und legt möglichst viele Hindernisse in den Weg, so bestand unsere Aufgabe oft nur darin, verschiedene Teile zu reparieren oder auszutauschen bzw. andere Ausbesserungen vorzunehmen.



Выставка достижений народного хозяйства: Встреча с космонавтом А. И. Лавейкиным

Вопросы австрийских учеников русскому космонавту
15.11.2011, составил Яков Ортел (Jakob Ortel), Шоттенгимназия, Вена

Вы уже в детстве хотели стать космонавтом?

Мой отец был лётчиком и всегда брал меня с собой в аэропорт. Таким образом, я уже в раннем детстве познакомился с самолётами и, вообще, увлекался всем, что летает. Потом я заинтересовался математикой и физикой и стал искать возможность связать оба интереса. Сейчас я космонавт и могу сказать, что эту возможность нашёл …. Мечта сбылась.

Сколько человек в космическом корабле?
Обычно летают три человека: командир, то есть капитан, инженер, который отвечает за техническую часть корабля, и, конечно, ещё миллионер, который платит (заплатил) не меньше 30 миллионов долларов, чтобы совершить столь необычное путешествие…

Когда вы вернулись из космоса, как вы привыкали к жизни на земле?

В общем, не было так трудно. Три дня я немного шатался, а потом уже всё было нормально. То, что клетки организма опять работают хорошо только после целого года, я, честно говоря, не заметил…

Какое образование нужно, чтобы стать космонавтом?

В принципе, есть два варианта: либо работаешь пилотом, либо инженером. В обоих случаях ждут очень тяжелые экзамены (приблизительно 160), которые нужно сдать весьма успешно.

Думаете ли Вы, что существует внеземная жизнь?

Нет! Я уверен, что инопланетян не существуют. Бог создал космос и в нём маленький космический корабль, наш мир. Вы знаете, что если бы наша планета находилась всего лишь на несколько километров ближе к Солнцу или дальше от Солнца, мы все бы умерли либо от холода, либо от жары. Так много факторов имеют значение, что я веру в то, что наша жизнь не может быть случайностью, а что мы действительно единственные существа, которых создал Бог …
Перед моим полётом у меня было другое мнение, я не верил в Бога. А когда я вернулся в землю, моя вера в Бога стала стойкой и непоколебимой.

Что Вы чувствовали, когда увидели землю из космоса первый раз?

Вообще-то, когда я увидел Землю первый раз, её под нами не было, она была над нами. Космический корабль поворачивался и так она через несколько минут находился снова под нами, и мы могли на неё смотреть сверху. Она была просто широкая и её красота впечатляющая! Синий цвет, конечно, доминирует (70% нашего мира это же вода). Также видны маленькие облака и города. Москва и Нью-Йорк не больше, чем точки, и Вена, в общем, только расширение Дуная. 
Очень редко, особенно ночью, видно даже самолёты и корабли. 

Боялись ли Вы не вернуться на землю?

Конечно, работа космонавта опасна. В России погибли уже четыре космонавта и в США даже разбились два шаттла! Но мы любим нашу работу и знаем, что можем очень гордиться тем, что мы космонавты. И мы готовы к тому, что каждую секунду в наш космический корабль может попасть метеорит и разбить его. 
Иногда, в разных ситуациях, чувствуешь себя не совсем хорошо, когда думаешь о том, что ты летишь со скоростью 8 км/с (28.800 км/час) вокруг Земли. Но у нас, в общем, так много работы и дел, что редко такие мысли приходят в голову.

Вам хотелось бы полететь ещё раз в космос?

Да, безусловно! Эта работа даёт бесконечное удовольствие. Тебе просто никогда не скучно. И понятно, что мне очень хотелось ещё раз испытать это возвышенное чувство, смотреть на Землю из космоса!

Как Вы готовились к полёту в космос?

Готовиться к полёту начал за два года. Прыжки с парашютом, тренировка, спортивные упражнения для экстремальных ситуаций – все это было на повестке дня. Также как лекции и экзамены. Самое большое значение придавал тем упражнениям, которые хорошо помогают организму при воздействии нагрузок при взлете и приземлении космического корабля.

Вы можете представить себе безграничный космос?

Это тяжёлый вопрос, но я могу сказать, что мне больше понятен безграничный космос, чем ограниченный. Потому что, если скажешь, что космос имеет границы, тогда всегда возникает вопрос: «А что же тогда за этой границей?». И на этот вопрос ещё труднее ответить. Поэтому остаюсь при своем мнении, что безграничный космос я могу лучше представить себе, чем ограниченный …

Вы скучали по обычным блюдам на земле?

Знаете, еда в космосе очень вкусная! К сожалению, у нас почти не было времени поесть спокойно, потому что всегда было много работы. 
Особенное впечатление производила на меня вода. Как только она покидала тюбик, она принимала форму маленьких шариков. Это мне очень нравилось. И даже спички горят не просто вверх, а во все стороны! Из-за невесомости все эти обыкновенные вещи становятся интересными феноменами, но даже к ним со временем привыкаешь.

Сколько можно зарабатывать, будучи космонавтом?

Русский космонавт зарабатывает примерно 100 000 долларов за шесть месяцев.

Каким является будний день в космическом корабле? Из чего состоит ваша работа?

Наша работа состоит, в принципе, из двух частей: первая часть это эксперименты, например, с сердцем или мозгом. Ещё нужно было много фотографировать: фотографировать Землю (у нас были несколько специалистов, например, океанолог использовал эти фото, чтобы узнать больше о поведении косяков рыб для улучшения рыболовства) и фотографировать космос (звезды и даже одну чёрную дыру, конечно, специальным аппаратом).
Вторая часть - это ремонт нашего корабля! Космос не хочет, чтобы люди были в нем, и чинит им препятствия. Поэтому наша задача часто была очень простая: заменить испорченные детали или ремонтировать разные части корабля…






 




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